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Begnadigung von Marcus Garvey: Besser spät als nie
Martin Ling über die Begnadigung von Marcus Garvey durch Joe Biden
Besser spät als nie ist offensichtlich das Motto vom Noch-US-Präsidenten Joe Biden, wenn es um karibische Angelegenheiten geht. Auf den vorletzten Drücker das Streichen Kubas von der Terrorliste und auf den letzten die posthume Begnadigung von Marcus Garvey.
Jener Marcus Garvey – 1969 zu Jamaikas erstem Nationalhelden gekürt – war ein früher Fall von Lawfare, dem Einsatz juristischer Mittel, um eine politisch missliebige Person zu delegitimieren. Seine 1914 in Jamaika gegründete UNIA entwickelte sich schnell zur größten Massenorganisation zur Emanzipation der Afrikaner in Afrika sowie der Diaspora, mit der Zielsetzung »Zurück nach Afrika«.
Wegen »Postraubs« wurde der seit 1916 in den USA lebende Garvey 1923 zu fünf Jahren Haft verurteilt – in einem Fall, der wegen seiner rassistischen und politischen Voreingenommenheit weithin kritisiert wurde. Dieser Schandfleck mag historisch jetzt getilgt sein, die Schande über der US-Justiz aber bleibt ebenso bestehen wie der systemische Rassismus in den USA.
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