Werbung

Persischer Golf ohne Großmacht

Die Wiederöffnung der iranischen Botschaft in Riad hat tiefere Gründe

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Iran hatte es eilig, seine Botschaft in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad am Dienstag wieder zu öffnen. Im Blick hat er ein strategisches Ziel: Westliche Staaten sollen hinausgedrängt werden aus der Region um den Persischen Golf und das Arabische Meer, allen voran die USA. Deren 5. Marineflotte liegt in Bahrain vor Anker. »Die Islamische Republik Iran und die Länder südlich des Persischen Golfs sind in der Lage, zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit des Persischen Golfs, der Straße von Hormuz und des Golfs von Oman zu gewährleisten«, sagte der Stabschef der iranischen Streitkräfte, Mohammad Bagheri, am 21. Mai bei einer Pressekonferenz, »wir brauchen keine Ausländer.«

Dafür müssen die Golf-Anrainer kooperieren, die Normalisierung der Beziehungen ist der erste Schritt. Am Samstag verkündete der Iran schon eine neue Marine-Allianz mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Oman, Katar, Irak und Indien; aus den angeblichen Partnerländern gab es keine Bestätigung. Ende Mai hatten sich die VAE aus einer US-geführten Marine-Truppe zurückgezogen, die den Schiffsverkehr im Persischen Golf sichern soll. Das Bild vervollständigt sich.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.